Mein Dad hat mir mal von einem alten japanischen Volk erzählt. Sie haben ihre Gefangenen getötet, wenn sie schlechte Laune hatten, um wieder Freude zu erleben. Das sollen sie auch mit Feinden gemacht haben. Oft haben sie es auch einfach aus Langeweile gemacht.
Mit Handschellen wird er durch den dunklen und nach Moder riechenden Gang gebracht. Zwei Wärter laufen neben ihm und halten ihn an den Armen fest. So passen sie auf, dass er keinen Mist macht und haben ihn im Griff.
Und wieder ist ein Jahr vergangen. Ein Jahr ohne dich. Seit der Schule habe ich dich nicht mehr gesehen. Habe nichts mehr von dir gehört. Ich weiß nicht, was du machst. Wie du aussiehst. Wo du lebst. Ob du eine eigene Familie hast oder eine Freundin.
Ein ganz gewöhnlicher Tag wie immer. Der Wecker klingelt und die Sonne scheint.
Murrend räkelt er sich im Bett. Zieht kurz die Decke über seinen Kopf. Er will noch nichts aufstehen. Nicht jetzt. Aber es bleibt ihm nichts anderes übrig. Er muss.
Und schon wieder ein blaues Auge. Andauernd fragt er sich, womit er das verdient hat. Wieso er so mit ihm umgeht.
Wie oft haben sie schon gesagt, er soll sich trennen. Aber er kann es nicht. Er schafft es einfach nicht. Auch weiß er, dass es so nicht weiter gehen kann.
Hier sitzt er nun. Allein. Was soll er tun? Schuld an allem ist doch nur er. Wieso hat er das auch nur gemacht?
Er ist gegangen. Einfach so. Dabei hat er ihm doch gesagt, dass er ihn liebt. Und jetzt? Jetzt ist er weg. Für immer.
Black Roses
Wieder steht er dort. Sieht auf den Stein. Wieso nur? Wieso hat er das nur gemacht? Er war doch so glücklich. Oder etwa nicht?
Er hat ihm doch alles gegeben, was er besaß. Wieso hat er nie was gesagt? Er hätte ihm doch helfen können. So würde es ihn noch geben.
Jetzt sitz ich hier. Hab dich rausgeschmissen. Du wolltest nicht gehen. Wolltest bei mir bleiben. Wolltest mich zurück haben.
Aber ich kann nicht zu dir zurück kommen. Ich bin so ein Monster. Ich habe einfach mit Ruki und Reita geschlafen.
Einige Wochen sind vergangen und ich darf endlich nach Hause. Meine Werte sind stabil und ansonsten hab ich mich gut erholt. Nur mein Arm ist noch in Gibs. Aber in zwei Wochen kann er entfernt werden. Dann kann ich endlich wieder Gitarre spielen.
"Das müssen wir nochmal machen", sagt Ruki. "Das klang kacke."
So schlimm fand ich es auch wieder nicht. Aber wenn es ihm nicht passte, dann mussten wir es so lange spielen, bis es ihm gefiel. Das war nicht immer einfach, da der Kleine ganz schöne Stimmungsschwankungen hatte.